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Freitag, 7. August 2015


Immer ein Stück mehr gehen,
immer ein Stück mehr sehen,
immer ein Stück mehr verstehen… 
und so reisen wir durch Brasilien.


Nachdem wir unser Auslandssemester im tiefsten Süden, was derzeit gleichzeitig tiefster Winter auf der Südhalbkugel bedeutet, beendet und unsere Zelte abgebrochen hatten, arbeiten wir uns nun immer weiter gen Norden hoch.
Es ist wirklich faszinierend durch ein Land zu reisen, das sich nach einigen hundert Kilometern von der Landschaft, den Menschen und der Kultur so sehr verändern kann, dass wir es zuweilen nur noch der gleichbleibenden Sprache zu verdanken haben, dass wir uns tatsächlich noch in Brasilien befinden. 

Schlägt man das Bilderbuch »Brasilien« auf, so illustriert sich der Süden mit seiner Gaucho-Kultur durch Churrasco-Spieße (Fleischspieße), Chirmarrao (Matetee) und der hügeligen Serra.
Auf der nächsten Seite dröhnen einem schon Rio’s Samba-Rythmen, bunte Farben und brasilianische Lebensfreude entgegen, während sich im Hintergrund der atlantische Regenwald unter der Christo-Statue verbeugt.
Beim weiteren Umblättern jedoch findet man sich an einsamen, palmengesäumten Stränden wieder, mit einer heruntergefallenen Kokosnuss in der Hand und der Frage: Wie bekomme ich die jetzt auf?!

Unser Reise führte uns also raus aus Rio de Janeiro und dem Großstadtrouble, hoch bis nach Bahia. Hier ist  das Wetter tropisch heiß, die Menschen »tranquilo« und der Caipirinha »bem gelado«. Doch nachdem wir die langen einsamen, Kokosplamengesäumten Strände so lange abgelaufen sind, bis die Füsse sandig und die Sinne von paradiesischer Meeresluft überflutet waren, zog es uns in das Inland, in die Chapada Diamantina. Ein Nationalpark in dem man sich zwischen Tafelbergen, Wasserfällen und eisenrot gefärbtem Wasser verlaufen kann und Panter und Skorpione sich gute Nacht sagen.
Tatsächlich erlebten wir hier eine der schönsten Zeiten, die wir bisher in Brasilien haben durften. Auf eigene Faust strüppige Steppe durchkämmen, durch Flüsse warten, Felsen erklimmen und letztlich mit einer unheimlichen Weite belohnt zu werden. Das ist Freiheit.

Doch unsere gemeinsame Zeit, in der wir Abenteurer spielten, begann sich zu neigen und sollte ihren Höhepunkt in Salvador, auch die schwarze Hauptstadt Brasiliens genannt, haben. Zum Abschluss schwangen wir hier bei nächtlichen Samba die Hüften in Aileen’s Geburtstag, flanierten durch die kolonialistische Altstadt Salvadors, Pelourinho, und aßen und tranken brasilianische Köstlichkeiten (Tapioka, Suco de Açerola, Pipoca)... und vergossen Tränen des Abschieds. Denn von nun an wird Aileen sich weitere Länder Südamerikas zu Gemüte führen und auf Barbara wartet der nördlichste Norden Brasilien darauf erkundet zu werden.
Doch das soll kein Lebewohl sein, sondern einfach ein Stück mehr…. 




R I O – D E – J A N E I R O