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Sonntag, 15. März 2015

F L O R I P A

»Eine der schönsten Inseln der Welt.« – Keine geringere Auffassung als diese wurde uns über Florianópolis berichtet. Entsprechend hoch waren unsere Erwartungen über die Insel, die wir uns ausgesucht hatten um in der ersten Wochen auf die schönste Weise von Brasilien empfangen zu werden. Und wir wurden nicht enttäuscht. Leider zerstörte anfangs der deutliche Kontrast von Beton-Hochhäusern und Massentourismus der Hauptstadt zur unberührten Natur im Süden unsere Erwartungen von »einer der schönsten Inseln der Welt«, aber – im Paradis darf man sich nicht beklagen. Und in Barra da Lagoa, einem verschlafenen kleinen Hippie-Dörfchen, zeigte sich die Insel dann von ihrer schönsten Seite.

Eine Woche lang durften wir Ausspannen, in Brasilien ankommen, das Klischee-Strand-Leben von Brasilien beobachten und genießen. Nach einem langen, kalten und stressigen Winter in Deutschland, spürten wir endlich wieder die Sonne.

Dass wir jetzt wirklich in Brasilien angekommen sind und hier leben werden, haben wir immer noch nicht realisiert und die Tatsache, dass wir in Floripa unter anderem nur Argentinier, Uruguayer, Israelis und Chilenen aber fast keine Brasilianer kennengelernt haben, unterstützte unsere noch-nicht-realisieren-Situation. Trotzdem konnten wir sanft in die südamerikanische Art und Lebensweise hineingleiten und beunruhigend schnell passten wir uns an die Art des zu-spät-kommens an. Nicht selten mussten wir sanft aufgefordert werden sich nach deutscher Zeit zu treffen und nicht nach Brasilianischer, 15-30 Minuten zu spät.

Zu spät angekommen, beschreibt auch ganz gut unser Gefühl das uns am ersten Tag am Strand beschlich als wir einander beinahe geblendet wurden von der Helligkeit unserer Winterhaut in Mitten der südamerikanischen Urlauber und ihrer spätsommerlichen Knack-Bräune. Herausgestochen sind wir hier sicher nicht nur aufgrund unserer Blässe sondern auch durch unsere Bikiniwahl, die sich – Achtung Klischee wird bestätigt – von den knappen Stofffetzen der Strandschönheiten unterschieden.

Noch schöner wurde die Zeit als Bara am 1. März ihren Geburtstag unter der Sommersonne und Palmen, am Strand und im Meer und einem original Karneval-Kostüm verbringen durfte. Für jemand, der immer im Spätwinter Geburtstag hat, eine Wohltat. Dass Geburtstagslieder auf sechs verschiedenen Sprachen (portugiesisch, spanisch, hebräisch, französich, deutsch und englisch) von unseren Bekannten dort gesungen wurden, machte den 25. zu einem Besonderen.

Entsprechend schwer war es für uns in den Bus nach Caxias do Sul, der Stadt in der wir studieren sollten, zu steigen. In unseren Köpfen herrschte ein ständiger Vergleich

Von Floripa nach Caxias
von Sonne zu Regen und Schnee im Winter
von Urlaub zur Uni (die im Vergleich zur Deutschland für uns 6 Wochen zu früh anfing)
von Strand in die Berge

der es uns, wir sind ehrlich, schwer fallen ließ, sich auf Caxias zu freuen.

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