Eine Woche lang durften wir Ausspannen,
in Brasilien ankommen, das Klischee-Strand-Leben von Brasilien
beobachten und genießen. Nach einem langen, kalten und stressigen
Winter in Deutschland, spürten wir endlich wieder die Sonne.
Dass wir jetzt wirklich in Brasilien
angekommen sind und hier leben werden, haben wir immer noch nicht
realisiert und die Tatsache, dass wir in Floripa unter anderem nur
Argentinier, Uruguayer, Israelis und Chilenen aber fast keine
Brasilianer kennengelernt haben, unterstützte unsere
noch-nicht-realisieren-Situation. Trotzdem konnten wir sanft in die
südamerikanische Art und Lebensweise hineingleiten und beunruhigend
schnell passten wir uns an die Art des zu-spät-kommens an. Nicht
selten mussten wir sanft aufgefordert werden sich nach deutscher Zeit
zu treffen und nicht nach Brasilianischer, 15-30 Minuten zu spät.
Zu spät angekommen, beschreibt auch
ganz gut unser Gefühl das uns am ersten Tag am Strand beschlich als
wir einander beinahe geblendet wurden von der Helligkeit unserer
Winterhaut in Mitten der südamerikanischen Urlauber und ihrer
spätsommerlichen Knack-Bräune. Herausgestochen sind wir hier sicher
nicht nur aufgrund unserer Blässe sondern auch durch unsere
Bikiniwahl, die sich – Achtung Klischee wird bestätigt – von den
knappen Stofffetzen der Strandschönheiten unterschieden.
Noch schöner wurde die Zeit als Bara
am 1. März ihren Geburtstag unter der Sommersonne und Palmen, am
Strand und im Meer und einem original Karneval-Kostüm verbringen
durfte. Für jemand, der immer im Spätwinter Geburtstag hat, eine
Wohltat. Dass Geburtstagslieder auf sechs verschiedenen Sprachen
(portugiesisch, spanisch, hebräisch, französich, deutsch und
englisch) von unseren Bekannten dort gesungen wurden, machte den 25.
zu einem Besonderen.
Entsprechend schwer war es für uns in
den Bus nach Caxias do Sul, der Stadt in der wir studieren sollten,
zu steigen. In unseren Köpfen herrschte ein ständiger Vergleich
Von Floripa nach Caxias
von Sonne zu Regen und Schnee im Winter
von Urlaub zur Uni (die im Vergleich
zur Deutschland für uns 6 Wochen zu früh anfing)
von Strand in die Berge
der es uns, wir sind ehrlich, schwer
fallen ließ, sich auf Caxias zu freuen.
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